Der Ankunftstag (Freitag, 20.06.2025)
Bereits am Morgen gegen 09:00 Uhr trafen die ersten Teilnehmer ein – einige Ausbilder waren natürlich schon vor Ort.
Die TL-Anwärter nutzten die Zeit bis zum offiziellen Veranstaltungsbeginn, um ihre Apartments zu beziehen oder sich beim ersten Sprung ins Meer – für viele das erste Mal seit Langem – einzustimmen.
Um 16:00 Uhr versammelten wir uns zum ersten offiziellen Programmpunkt an der Tauchbasis des ScubaCenter Sv. Marina und starteten damit in unsere TL-1-Praxiswoche. Insgesamt 13 Teilnehmer:innen werden sich in den kommenden Tagen den vielfältigen und herausfordernden Aufgaben der TL1-Praxisausbildung und -prüfung stellen.
Zur Begrüßung richteten Klaus Merk (Organisator der Woche und Sachabteilungsleiter des BLTV für TL-Ausbildung), Dieter Popel (Präsident des BLTV) und Manfred „Manni“ Schlüter (BLTV-Ausbildungsleiter) einige einleitende Worte an uns. Im Anschluss leitete Axel Rimpler das ausführliche Basisbriefing. Wir lernten hier dann auch die Basisbesitzerin Lorena Karcher und ihr Team kennen. Unterstützt werden wir in dieser Woche außerdem von weiteren Ausbildern: Dr. Andreas Stadler, Anika Röllke (TL3-Anwärterin) sowie dem Taucherarzt Tim Frost.
Am Abend ließen wir den Tag in der Pizzeria Marino gemeinsam ausklingen. Bei gutem Essen und lebhaften Gesprächen kam die Gruppe zum ersten Mal in entspannter Runde zusammen. Eine kurze Besprechung der Gruppenführer für den ersten Tauchgang rundete den Auftakt der Ausbildungswoche ab.
Der erste Tag (Samstag, 21.06.2025)
Der erste richtige Tag der Tauchlehrerprüfung begann um 8:45 Uhr. Frisch gestärkt trafen sich alle Teilnehmer an der Tauchbasis. Während die einen hochmotiviert waren und andere noch ein wenig Anlauf brauchten, bereiteten sich alle gewissenhaft auf die anstehenden Apnoe-Abnahmen vor.
Unsere Aufgaben: 1000 m in ABC-Ausrüstung und Neoprenanzug schwimmen, auf 10 m Tiefe tauchen und die Kombiübung absolvieren. Wir standen am Ufer bereit – und dann ging es los: Durch geschätzte ein Meter hohe Wellen kämpften wir uns hindurch, und die tapferen Taucher nahmen die 1000 m in Angriff. An der Spitze schwamm Dieter Popel mit „voller Kraft“ voraus. Ein Sicherungs-SUP mit Anika war uns dicht auf den Fersen.
Weiter ging es mit der Kombiübung: Dabei mussten die Teilnehmer zunächst auf 5 m Tiefe abtauchen, dort 25 m weit tauchen und am Ende auf dieser Tiefe einen Palstek – einen klassischen Schiffsknoten – binden. Für einige TL-Anwärter stellte gerade dieser Knoten unter Wasser eine besondere Herausforderung dar.
Als letzte Apnoe-Aufgabe stand ein Tieftauchgang auf 10 m an, bei dem der eigene Name auf eine Unterwassertafel geschrieben werden musste. Trotz mancher Mühe konnten am Ende durch die Ausbilder alle Namen entziffert werden.
Alle Prüfungsbestandteile wurden von den Teilnehmern erfolgreich absolviert. Im Anschluss an die Apnoeübungen folgte die wohlverdiente Mittagspause.
Am Nachmittag stand dann der erste offizielle Tauchgang auf dem Programm: Nach einem ausführlichen Briefing ging es endlich mit vollständiger Ausrüstung ins Wasser. Ziel des Eingewöhnungstauchgangs war es, den Wasser-Nase-Reflex zu überprüfen und einen sauberen Bleicheck durchzuführen.
Alles passt – also ab ins Wasser!
Unter Wasser wurden das Atmen am Hauptatemregler des Partners sowie ein kontrollierter Aufstieg auf 5 m ohne Tiefenmesser geübt. Zum Abschluss setzte jeder Teilnehmer eine Boje – und die meisten standen auch ordentlich an der Wasseroberfläche.
Nach dem Verstauen der Ausrüstung gab es ein konstruktives Feedback zum Tauchgang von Manni. Dabei wurden auch individuelle Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Mit einem guten Gefühl und vielen neuen Eindrücken neigte sich der Tag dem Ende zu: Jeder Teilnehmer hat heute sicherlich einiges gelernt – und wird versuchen, das Gelernte bei den kommenden Tauchgängen noch besser umzusetzen.
Der Abend klang – wie schon am Vortag – gemütlich in der Pizzeria Marino aus.
~ Töni & Anna-Lena, Bilder Valentin Mislisch
Der zweite Tag (Sonntag, 22.06.2025)
Tag 2 der TL1-Ausbildung: Sonne, Spannung und Schneckennester
Der zweite Ausbildungstag in Sveta Marina begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein – perfekt für einen Tag auf dem Wasser! Wobei: Die Sonne machte es unseren heutigen Gruppenführern nicht gerade leichter – denn bei dem Wetter schwitzt man gleich doppelt, vor allem wenn Nervosität im Spiel ist.
Pünktlich um 8:45 Uhr rief Manfred, unser TLvD des Vormittags, zum Antreten. Alles vollständig – los geht’s! Anna-Lena eröffnete den Tag mit einem super vorbereiteten Vortrag zur Übung des ersten Tauchgangs. Sehr strukturiert, sehr klar – da wusste jeder, was ihn unter Wasser erwartet.
Tauchgang 1: Das Felsentor ruft
Der erste Spot des Tages: das Felsentor. Doch schon vor dem Ablegen kam etwas Action auf. Ein Teilnehmer ließ beim Beladen einen Teil seiner Ausrüstung ins Hafenbecken plumpsen – was tut man da? Richtig, kurzerhand rein ins Wasser und tauchend geborgen. Problem gelöst, MacGyver-Style.
Am Tauchplatz wurde es dann ernst: „Aufstieg unter Wechselatmung aus 40 Metern“ – eine Übung, die nicht nur technisch anspruchsvoll ist, sondern auch echtes Vertrauen zwischen Buddies verlangt. In zwei Durchgängen wechselten die Rollen – und trotz kleiner Wackler haben es alle Gruppen gut gemeistert. Die restliche Luft wurde dann für einen kleinen Erkundungstrip durchs Riff genutzt. Seepferdchen standen auf der Wunschliste – gefunden wurden allerdings… Schnecken. Und zwar nicht zu knapp. Nesterweise.
Tauchgang 2: Spaß in der Grotte
Nach einer stärkenden Mittagspause übernahm Töni das Ruder als TLvD. Sebastian startete mit einem anschaulichen Vortrag zur „Fuchsjagd“, der schon einen kleinen Vorgeschmack auf den nächsten Spaß brachte.
Dann ging’s wieder aufs Boot – diesmal ohne Ausrüstungsverlust – in Richtung „Nikolai’s Cavern“. Bevor es in die Grotte ging, stand aber erstmal die „Fuchsjagd“-Übung auf dem Plan. Das sorgte für viel Gelächter unter Wasser – man könnte fast sagen, das war der spaßigste Teil des Tages.
Dann wurde es wieder enger: Die Grotte auf etwa 25 Metern Tiefe war nur groß genug für drei bis vier Taucher gleichzeitig, also hieß es: nacheinander reinschlängeln. Die Wände waren wunderschön bewachsen und von kleinen Höhlen durchzogen. Ganz hinten hätte es sogar noch weiter in eine größere Höhle gehen können – aber dafür reicht’s dann vielleicht beim nächsten Mal.
Feierabend auf Italienisch
Zum Abschluss des Tages ging es gemeinsam in die altbewährte Pizzeria – wie immer lecker und gesellig. Danach verzogen sich die meisten in ihre Unterkünfte. Nur die Gruppenführer hielten noch eine kleine Nachtschicht ab: Briefing für den nächsten Tag, Übungen planen, Tauchplätze checken.
Fazit: Ein Tag mit viel Lernen, viel Lachen und ein paar unvergesslichen Unterwasser-Momenten.
~ Sebastian G. und Friedrich, Bilder Valentin Mislisch
Der dritte Tag (Montag, 23.06.2025)
Tag 3: Meditatives Auftauchen, SUP-Rettung und gute Laune in Sveta Marina
„Gooooood Mooooorning, Sveeeeta Mariiiiinaaaa!“ – Wenn Kai, unser TLvD am heutigen Vormittag, in den Tag startet, ist Aufpassen keine Option mehr, sondern Pflicht. Mit seinem enthusiastischen Ruf war klar: Ein neuer Tauchtag steht bevor – und der hat es in sich.
Tauchgang 1: Aufstieg mit innerer Ruhe
Los ging’s mit dem Briefing zur Übung Nr. 4, die uns wieder ein Stück näher Richtung Prüfungstauchgänge führen sollte. Markus eröffnete den Tag mit einem gut strukturierten Vortrag über das „Verhalten von Tauchern unter Wasser“. Neben den Basics gab’s jede Menge praktische Tipps für ein harmonisches, sicheres und nachhaltiges Taucherleben im Buddy-Team.
Anschließend übernahm Sebastian und stellte uns den anstehenden Tauchgang vor: „Aufstieg als Team in waagerechter Lage“. Klingt harmlos – ist aber eine echte Koordinationsübung. Damit uns nicht vor Nervosität der Atemregler klappert, riet Ausbildungsleiter Manfred dazu, den Tauchgang mit einer meditativen Grundhaltung anzugehen. Und siehe da: Die Strategie ging auf! Nach dem Auftauchen war in den Gesichtern unserer Ausbilder echte Zufriedenheit zu lesen – Lob gab’s später auch ganz offiziell im Debriefing.
Tauchgang 2: Retten mit Decke – und SUP-Show am Strand
Nach der wohlverdienten Mittagspause (zur Wahl standen griechischer Salat, Burger oder Cevapcici – die Klassiker in Sveta Marina), ging’s am Nachmittag mit unserer TLvD Jana weiter.
Im Mittelpunkt stand ein ernstes, aber immens wichtiges Thema: „Rettung eines handlungsunfähigen Tauchers“. Nach einem kurzen Einblick ins Vorgehen unter Wasser demonstrierte unser Lehrgangsarzt Tim sehr anschaulich, wie man eine gerettete Person mit einer Rettungsdecke sicher an Land bringt – inklusive realitätsnaher Vorführung.
Als kleines Extra-Highlight testeten wir zum ersten Mal die Rettung per SUP-Board. Ganz ehrlich: Für viele von uns eine neue Erfahrung – und auch das Publikum am Strand hatte sichtlich Spaß beim Zusehen. Trotz des ernsten Kontexts gab’s bei uns jede Menge gute Laune, Paddel-Pannen und strahlende Gesichter.
Feierabend mit Vorfreude
Am Abend gab’s noch ein lockeres Debriefing mit hilfreichen Tipps zu beiden Tauchgängen – und dann hieß es: Flossen hoch und entspannen! Morgen wartet schon der nächste Tauchtag – und die Spannung steigt weiter.
~ Uwe und Veikko, Bilder Valentin Mislisch / M. Schlüter (Mittagessen)
Der vierte Tag (Dienstag, 24.06.2025)
Tag 4: Tieftauchgang mit Konzentration und Köpfchen
Morgenroutine mit Vorfreude
Dienstag, Punkt 7:28 Uhr, erhielten wir den Guten-Morgen-Gruß unseres TLvD Veikko mit der Bitte, heute die Dekotabellen, Schreibzeug und Taschenrechner nicht zu vergessen. Und das hatte natürlich einen guten Grund: Heute stand der Tieftauchgang auf dem Plan – aber dazu gleich mehr.
Nachdem alle Teilnehmer vorbildlich bereits eine Viertelstunde vor Beginn an der Basis waren, um sich zu sortieren, startete Veikko die morgendliche „heilige Messe des TLvD“. Nach der Anwesenheitskontrolle und den wichtigsten Informationen zum heutigen Tag übergab Veikko das Wort an Markus.
Déjà-vu? Ja, aber das macht nichts – Übung macht den Meister. Oder den Tauchlehrer. Markus erklärte uns den heutigen Tauchgang, die eingebundenen Übungen, die Problempunkte und die Lösungsmöglichkeiten. In den Gruppenbriefings ging es dann auch gleich um die Luftverbrauchsberechnungen mit Umkehrdruck. Das Vereinbaren von besonderen UW-Zeichen und natürlich die Planung durch den Gruppenführer waren für diesen Tauchgang von besonderer Bedeutung.
Abfahrt und Tauchgang
Anschließend ging es direkt runter zum Boot, denn das nötige, ausführlichere Briefing machte die Zeit knapp. Da wir aber alle mittlerweile routiniert im Aufrödeln und Anziehen sind, konnte der TLvD pünktlich um 10 Uhr die vollständige Anwesenheit verkünden, und die beiden Boote legten in Richtung unseres Tauchplatzes „Punta Prklog“ ab.
Auf den Booten konnte man die Vorfreude auf den tiefen Tauchgang spüren, alle waren recht konzentriert. Am Tauchspot angekommen, ging es dann auch gleich los. Auf den Sprung ins Wasser folgte für einen TL-Anwärter leider beim Bubble-Check das vorzeitige Aus für diesen Tauchgang. Konsequent – denn bei einem erkennbaren Mangel an der Ausrüstung darf selbstverständlich, gerade bei einem solchen Tauchgang, die Sicherheit nicht vernachlässigt werden. Wir haben alle daraus gelernt.
Für die Gruppen folgte das planmäßige und zügige Abtauchen auf die geforderte Zieltiefe 40+. Dort angekommen durften wir unsere Konzentrationsfähigkeit auf Tiefe erleben. Unter anderem wurden wir dort von unseren Ausbildern durch Knoten oder
schier unlösbare Matheaufgaben gefordert ;-) (Wer kann schon auf 45 m die Gaußsche Summenformel spielend erkennen?)
Deko-Stopp und Rückkehr
Nach diesen Beschäftigungen ging es dann auch wieder an den Aufstieg, inklusive der notwendigen Deko-Stopps. Diese müssen nicht langweilig sein – Klaus zeigte uns eine wunderschöne Anemone mit einer kleinen bunten Garnele.
Nach ein paar Runden im Flachwasserbereich ging es dann auch schon wieder aufs Boot und zurück in die Basis. Dort hatte Dieter die fast unmögliche, schweißtreibende und heldenhafte Aufgabe, die Bittsteller für Füllkärtchen im Zaum zu halten – und doch jedem in gerechter Weise eines zukommen zu lassen… Das ist der Stoff, aus dem Heldensagen für die nächsten Generationen entstehen!
Nachmittagsprogramm und Ausblick
Als wir dann unsere Ausrüstung verstaut hatten, bat uns unser souveräner TLvD Veikko wieder zusammen. Das, aus Zeitnot vor dem Tauchgang auf danach verschobene, Referat „Seemannschaft und Sicherheit an Bord“ hielt Kai souverän, ganz wie gewünscht, ohne Spickzettel. Er trug die Grundlagen und Tipps zum Verhalten an Bord eines Wasserfahrzeuges vor – angereichert mit Anekdoten aus seinem langjährigen Erfahrungsschatz.
Erschlagen und mit reichlich „Stickstoffnarkose“ durfte endlich die Mannschaft ins nachmittägliche „Frei“. Jeder nach seiner Fasson genoss den Infinitypool, das Meer oder einfach das Abschalten mit einem geliebten Hörbuch… bis die Ankündigung der ersten Prüfungstauchgänge durchgegeben wurde.
Sofort organisierten sich für den Abend die Gruppenführer fürs Brainstorming und die Ausarbeitung der Aufgaben. Bis es allerdings so weit war, standen noch ein Fotoshooting im Olivenhain sowie das Abendessen im Stammrestaurant an. Zwar studiert es sich mit vollem Bauch nicht gern, aber die Gruppenführer bereiteten wie verabredet brav und engagiert die Briefings für den ersten Prüfungstauchgang am kommenden Tag vor.
~ Markus und Kai
Der fünfte Tag (Mittwoch, 25.06.2025)
Tag 5: Vanille-Zauber, Rettungsstress und Kurs halten vor Sveta Marina
Ein neuer Morgen, ein neues Abenteuer – doch heute startete der Tag mit einer olfaktorischen Überraschung. Als wir die Türen unseres Materialcontainers öffneten, erwartete uns nicht der übliche, leicht miefende Geruch von feuchtem Neopren und Salzwasser. Stattdessen wehte uns ein Hauch von… Vanille entgegen! Unbekannte TL-Anwärter:innen hatten über Nacht einen Duftbaum aufgehängt und siehe da: Es wirkte! Frisch duftend und bestens gelaunt starteten wir in den fünften Tag unserer TL1-Ausbildung.
Pünktlich um 08:45 Uhr begrüßte uns unsere heutige TLvD des Vormittags, Anna-Lena, und schwor uns auf den ersten Prüfungstauchgang ein. Die Anspannung war spürbar, denn heute zählte es.
Tauchgang 1: Prüfungstauchgang am Felsentor
Anschließend eröffnete Lisa den Tag mit ihrem Referat zur „Rettung eines verunfallten Gerätetauchers“. Am Tauchplatz Felsentor wurde es dann ernst. Auf einer Tiefe von mindestens 30 Metern musste die Rettung eines handlungsunfähigen Tauchers in einer realistischen Situation demonstriert werden. Ein Taucher „verunglückte“ sogar im Felsentor selbst. Der anschließende Aufstieg auf 15 Meter mit einem einminütigen Stopp verlangte allen Teilnehmern höchste Konzentration ab. Nach dem anstrengenden Prüfungsteil blieb noch etwas Zeit, das Riff zu erkunden, bevor der Sicherheitsstopp und die abschließende Rettungsübung bis zur Wasseroberfläche mit anschließendem Transport zum Boot den Tauchgang beendeten.
Tauchgang 2: Mit Kurs auf Nicolais Grotte
Nach einer wohlverdienten Mittagspause übernahm Markus das Kommando als TLvD für den zweiten Tauchgang des Tages. Veikko stimmte uns mit seinem Referat auf die bevorstehende Aufgabe ein: „Orientierung mit technischen Hilfsmitteln“. Am Tauchplatz Nicolais Grotte gab der Ausbilder den Startkurs, die Tiefe, die Zeit und die Drehrichtung vor. Von da an lag es an uns, die Gruppe im Dreiecks- bzw. Rechteckkurs sicher durchs Wasser zu navigieren. Die Orientierung unter Wasser stellte sich als knifflige Aufgabe heraus und klappte bei den einzelnen Gruppen mal mehr, mal weniger gut.
Pünktlich um 19 Uhr trafen wir uns wie gewohnt in unserer Stammpizzeria Marino, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.
~ Lisa, Sebastian S., Foto Valentin/Sebastian S./M.Schlüter
Der sechste Tag (Donnerstag, 26.06.2025)
Wrackromantik, Blauwasser & Dekopflicht – ein Tag zwischen Lina und Hafen
Auch an diesem Tag waren alle Teilnehmer pünktlich um 8:45 Uhr zum morgendlichen Weckruf durch den Tauchlehrer vom Dienst (TLvD) angetreten. Sebastian, der heute als TLvD fungierte, begrüßte die Gruppe und stellte das Vormittagsprogramm vor, das spannende und lehrreiche Programmpunkte versprach.
Theorie-Einstieg: Wracktauchgang und Seekrankheit
Im Anschluss übernahm Kai die erste theoretische Einheit des Tages. In einem anschaulichen Referat führte er uns in die Besonderheiten und Anforderungen eines Wracktauchgangs ein. Er beschrieb eindrucksvoll die Faszination und Schönheit, die von versunkenen Schiffswracks wie der Lina ausgeht – mahnende Zeitzeugen vergangener Tage, die unter Wasser einen besonderen Reiz ausüben. Gleichzeitig wies er jedoch auch auf die potenziellen Gefahren hin, die mit dem Tauchen an und in Wracks verbunden sind, und vermittelte wichtige Sicherheitsaspekte.
Da die Überfahrt zur Lina etwa eine Stunde dauerte, hielt Lisa vorab ein aufschlussreiches Referat zum Thema „Seekrankheit“. Sie erklärte Ursachen, Symptome und – besonders hilfreich – präventive Maßnahmen, um das Übel auf hoher See zu vermeiden oder zu lindern. Ein Thema, das besonders bei längeren Bootsfahrten wie dieser sehr willkommen war.
Workshop auf See: AK HLW
Während der Fahrt zur Lina wurde die Zeit produktiv genutzt. In einem praxisnahen Workshop erarbeiteten die Teilnehmer gemeinsam Inhalte und Durchführung eines AK HLW (Aufbaukurs Herz-Lungen-Wiederbelebung). Es entstand ein lebendiger Austausch über Organisation, Ablauf und pädagogische Konzepte – ein echtes Highlight der Ausbildungsfahrt.
Vormittagstauchgang: Wrack „Lina“ und Flachwasserhöhlen
Als wir schließlich die Oberflächenboje des Wracks Lina erreichten, machten sich die Gruppen zügig fertig. Bei herrlich klarem Wasser begannen die Taucher ihren Abstieg. Die Sichtverhältnisse waren hervorragend, das Wrack präsentierte sich in voller Pracht. Auch andere Tauchgruppen hatten sich eingefunden – ein geschäftiges, aber dennoch ruhiges Treiben unter Wasser.
Nach einer ausgedehnten Erkundung der Lina nahmen wir Kurs auf die Flachwasserhöhlen von Cres. Diese boten nochmals eine völlig andere, aber nicht minder beeindruckende Unterwasserlandschaft. Danach führte uns unser Weg durch das schimmernde Blauwasser direkt zurück zum Boot.
Zurück an Bord herrschte beste Stimmung. Viele nutzten das strahlende Wetter noch für ein kurzes Bad im Meer, bevor es zurück Richtung Sveta Marina ging.
Nachmittagseinheit: Tieftauchgang mit Dekopflicht
Nach einem gemeinsamen Mittagessen und einer kurzen Pause übernahm um 15 Uhr Friedrich das Kommando als TLvD am Nachmittag. Geplant war ein anspruchsvoller Tieftauchgang mit Dekopflicht.
Marco eröffnete die Einheit mit einem fundierten Referat zum Thema „Wiederholungstauchgang mit Dekopflicht und Luftmanagement“. Er erklärte die besonderen Anforderungen, die bei wiederholten Tauchgängen – insbesondere bei größeren Tiefen – an die Planung, Dekompression und das Gasmanagement gestellt werden.
Der Tauchgang war als Oneway-Tauchgang konzipiert: Startpunkt war der Strand, Ziel der nahegelegene Hafen. Die Tauchgruppen meisterten die Aufgabe sicher und souverän – alle Teilnehmer erreichten wohlbehalten das Ziel.
Ausklang in der Pizzeria Marino
Nach einem langen, aber sehr erfolgreichen Tauchtag ließen wir den Abend wie gewohnt in unserer vertrauten Stammpizzeria ausklingen. Bei gutem Essen und in entspannter Atmosphäre wurde der Tag reflektiert – und die Gemeinschaft gepflegt.
~ Manfred und Marco; Bilder: Valentin Mislisch
Der siebte Tag (Freitag, 27.06.2025)
Tauchlehrerprüfung – Tag 7: Finale, Spaß & Stolz
Der siebte und letzte Tauchtag unserer Tauchlehrerausbildung hätte kaum eindrucksvoller enden können. Nach intensiven Tagen voller Theorie, Technik und Teamarbeit standen heute unsere letzten Prüfungstauchgänge auf dem Plan – und was für welche!
Kontrollierter Aufstieg in Sternformation und Planänderung
Der Tag begann mit einer Mischung aus Spannung und Vorfreude. Als wäre das nicht schon Herausforderung genug, überraschte uns unser Kapitän mit einer kleinen Planänderung: Aufgrund des Windes, der in die Bucht am Felsentor drückte, mussten wir den Tauchplatz wechseln – Punta Prtlog. Die Aufgabe: ein kontrollierter Aufstieg in Sternformation von 40 Metern auf 10 Meter. Die beeindruckenden Felsformationen fanden die meisten Gruppen zwar nicht, aber der Tauchgang verlief reibungslos und alle Gruppen meisterten die gestellte Aufgabe mit Bravour.
Ein Vorgeschmack auf den Tauchlehreralltag
Nach einer wohlverdienten Mittagspause begrüßte uns der TLvD, und der Tauchgang wurde vorgestellt. Es sollte einen kleinen Vorgeschmack auf unseren Tauchlehrer-Alltag zu Hause geben. Unser Arzt Tim wies noch einmal auf die Belastung unserer Ohren hin – Gesundheit geht vor! Klaus holte noch ein letztes Mal zu einer Ansprache aus, und wir starteten in die Briefings.
Unsere inzwischen entspannte TL-Routine traf auf die noch etwas „nervöseren *- Anwärter“, die von unseren Ausbildern gemimt wurden. Mit dem letzten bisschen Energie, aber umso mehr Gelassenheit, zeigten wir Klassiker wie Maske ausblasen, Regler wechseln und tarieren – selbstverständlich in Vorführqualität.
Traditioneller Hafensprung und große Erleichterung
Zum krönenden Abschluss folgte der traditionelle Sprung von der Hafenmauer – diesmal mit Drohnenaufnahmen und mehrfachem Sprung sehr professionell.
Beim Abgesang erfuhren wir: Unsere Ausbilder waren zufrieden – wir haben alle bestanden! Unser TL1 ist in der Tasche. Die Erleichterung und der Stolz waren bei jedem von uns spürbar. Ein Moment, den man so schnell nicht vergisst. Zuerst konnten wir es nicht glauben, doch dann lagen wir uns alle in den Armen.
Feierlicher Abschluss und große Dankbarkeit
Am Abend dann der krönende Abschluss: die Übergabe der Urkunden und Stempel. Für jeden gab es zudem eine Tasche mit wichtigen Utensilien für unseren Start ins TL-Leben. Über je ein T-Shirt vom VDST und der Basis durften wir uns auch freuen. Mit Handschlag, Glückwünschen und einem großen Grinsen wurden wir offiziell in die Riege der Tauchlehrer aufgenommen. Zwischen Stolz, Erschöpfung und Vorfreude
auf das, was kommt, war die Stimmung kaum in Worte zu fassen. Zu unserer Überraschung hatte Lorena noch eine Torte – verziert mit einem Taucher – für uns, die uns mit Feuerfontänen überreicht wurde.
Ein riesengroßes Dankeschön an das gesamte Ausbilderteam für die intensive, lehrreiche und unvergessliche Woche – voller Herausforderungen, Wachstum und guter Laune unter Wasser wie an Land.
Besonderer Dank geht an Klaus Merk, Manfred (Manni) Schlüter, Andreas (Anderl) Stadler, Dieter Popel, Axel Rimpler, Anika Röllke und Tim Frost – für euer Wissen, eure Geduld und den ein oder anderen trockenen (oder nassen) Spruch zwischendurch.
Ebenso ein großes Danke an Lorena und ihr Team für die super organisierte und herzliche Basis. Und natürlich ein kulinarisches Dankeschön an Roberta und ihr Team – euer Essen war jeden Abend der perfekte Abschluss eines langen Tauchtages.
~ Jana & Anika / Fotos Valentin Mislisch