Bereits einige Wochen vor dem Wochenende bekamen wir eine Mail mit der Agenda und einer langen Packliste. Hier waren wir als Gerätetaucher erst einmal überfordert, da wir bisher noch nicht einmal wussten, dass es elastische Bleigurte überhaupt gibt und auch das ummantelte Blei ist bei uns eine Seltenheit. Unsere Anfragen wurden jedoch von Peter schnell beantwortet.
Deutlich einfacher gestaltete sich für uns die Anreise aus München, da der S-Bahnhof sich direkt neben dem Gelände der Sportschule in Oberhaching befindet. Noch einigen Schildern Richtung Haupteingang gefolgt und schon waren wir an der Rezeption, wo unsere Schlüssel schon bereit lagen. Nach einem kurzen Einrichten im Zimmer begann der Lehrgang mit dem ersten gemeinsamen Abendessen. Danach folgten die obligatorische Vorstellungsrunde und Details zur weiteren Planung. Wir waren eine recht bunt gemischte Gruppe vom Apnoe „Profi“ bis zum Anfänger war alles dabei. Einige der erfahreneren Apnoe Taucher gaben als Motivation an, dass im Vergleich zum Gerätetauchen weniger Ausrüstung und damit auch weniger Schlepperei erforderlich sei, diese Aussage sollte im weiteren Lehrgangsverlauf noch auf die Probe gestellt werden. Anschließend gab es noch die Möglichkeit, sich bei einem gemütlichen Ausklang in der Sportlerbar besser kennen zu lernen.
Der nächste Morgen begann bereits vor dem Frühstück mit einer Yogaeinheit. Nach einem verdienten Frühstück ging es weiter mit ein wenig Theorie. Als Eva begann Ihre Ausrüstung auf dem Tisch auszubreiten keimte schon der erste Verdacht, dass auch beim Apnoe Tauchen die Anreise nicht immer mit leichtem Gepäck erfolgen muss. Da Eva das Apnoe Tauchen eine Zeit lang als Leistungssport betrieben hatte, hatte sich bei Ihr über die Zeit einiges angesammelt. Im Folgenden erklärte Eva die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände fürs Apnoe Tauchen und Günther brachte uns die grundlegenden Sicherheitsvorkehrungen näher. Am Abend zuvor wurden wir bereits in sechs Gruppen mit maximal vier Personen eingeteilt. In dieser Konstellation ging es jetzt zum ersten Mal ins Schwimmbad. Als erstes standen Tarieren, Ausbleien, Trimmung und der Flossenschlag im Vordergrund. Danach haben wir das Sichern fürs Streckentauchen praktisch geübt. Dann war es auch schon Zeit für den ersten Wechsel zwischen Dynamik und Statik. Anschließend ging es zum gemeinsamen Mittagessen. Die zweite Tageshälfte startete mit einem längeren Theorieblock in dem wir über Physiologie, Ausgleichssportarten, Trainingsmethoden, Statik und Dynamik auf den neusten Stand gebracht wurden. Anschließend gab es noch eine Überraschung vom Maik, bei der wir anfänglich hofften, dass es sich um einen Aprilscherz handelte. Anfang des Jahres hatte der VDST das Zeitschwimmen als zusätzliche Übung für die Abnahme der Apnoe S*-S*** eingeführt, daher gab es das Angebot einer zusätzlichen ungeplanten Schwimmbadeinheit nach dem Abendessen, das auch fast alle annahmen. In der nun folgenden Schwimmbadeinheit widmeten wir uns erstmal wieder den Themen Dynamik und Statik. Ergänzend zum Vormittag lag diesmal der Fokus auf dem Thema Retten eines Apnoe Tauchers. Fast nebenbei konnten auch schon erste Häkchen auf dem Laufzettel für die Abnahmen erfolgen. In unserer Gruppe waren es 60s bzw. 90s Zeittauchen und 25m bzw. 40m Streckentauchen. Da sich zwischenzeitlich herausgestellt hatte, dass das Schwimmbad nach unserer Badeinheit nicht belegt war, haben wir das gleich mal ausgenutzt und das erforderliche Zeitschwimmen (es war leider kein Aprilscherz) noch vor dem Abendessen absolviert. Auch wenn die geforderte Strecke für keinen eine große Herausforderung war, einen großen Respekt an diejenigen, die diese Aufgabe im 7mm Neoprenanzug bewältigt haben, da und bereits in unserem 3mm Anzug bei 26,5° C Wassertemperatur ziemlich warm geworden ist. Jetzt hatten wir uns das Abendessen aber auch wirklich verdient und für die meisten führte der Weg danach auch noch einmal in die Sportlerbar.
Noch früher als am Tag zuvor begann der Sonntag um 6:30 Uhr mit dem Frühstück und bereits um 7:30 Uhr waren wir wieder im Schwimmbad. Hier hat uns Stefan mit Atemübungen, von denen eine in der späteren Theorieprüfung noch Bedeutung erlangen sollte, auf die folgenden Übungen eingestimmt. In jeder Gruppe wurden jetzt noch fehlende Übungen durchgeführt. Bei uns waren dies die Rettungsübung und das Transportschwimmen. Im Bereich Statik hatten wir das Pflichtprogramm absolviert und konnten so das Briefing verfeinert und das Herantasten an die Maximalleistung angehen. Anschließend mussten auch schon die Zimmer geräumt werden. Erfreulicherweise war es Peter gelungen zu organisieren, dass wir unsere nasse Ausrüstung für den letzten Schwimmbadteil in einem Nebenraum des Bades lagern durften. Die letzte Herausforderung für alle Teilnehmer, die im Rahmen des Kurses ein Brevet erlangen wollten, war die folgende Theorieprüfung. Im Anschluss ging es noch ein letztes Mal ins Schwimmbad und jeder der mochte hatte die Gelegenheit, abgesichert durch einen Apnoe Tauchlehrer, seinen persönlichen Rekord im Streckentauchen oder Zeittauchen auszubauen. Wir entschieden uns beide, diese Gelegenheit fürs Streckentauchen zu nutzen. Was bei dem einen bedeutete endlich mal die 50 m relativ entspannt zu tauchen waren bei dem anderen die 75 m (max. nach VDST), die von außen ebenfalls sehr entspannt aussahen. Die meisten landeten mit Ihren Versuchen irgendwo dazwischen. Zum Abschluss des Kurses gab es noch ein gemeinsames Mittagessen und anschließender Rückreise. Vielen Dank an alle Ausbilder für das intensive und lehrreiche Wochenende.
Vanessa & Frank
TC Seeteufel München e.V.
Gut gedehnt ist halb getaucht
Teilnehmer und Ausbilder nach einem Wochenende voll Spaß und Bewegung