24.-26.11.2023
Der diesjährige Trainer C-Lehrgang hat den altgedienten Standort in Kaufbeuren verlassen und ist
nach Bamberg umgezogen. 11 hochmotivierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer – diese Mal
ausschließlich Sporttaucher – finden sich an diesem Freitagabend nach und nach im
Frühstücksraum (Gewölbe wäre die passendere Bezeichnung) der 1649 gegründeten Bamberger
Brauereigaststätte „Fässla“ ein, die für die ersten drei Präsenz-Wochenenden unsere Unterkunft sein
wird. Das Anreisezeitfenster wurde durch widriges Wetter, ebensolche Verkehrsbedingungen und
die erprobte Pünktlichkeit der Bahn etwas gedehnt, aber schließlich sind alle Teilnehmer zusammen
und werden nun auch offiziell von Dennis im Namen der Ausbilder, von denen heute auch schon
Anderl, Christoph, Eva, Klaus und Ralf anwesend sind, herzlich begrüßt.
Bei einer kurzen gegenseitigen Vorstellungsrunde haben alle Gelegenheit, schon mal erste Namen
mit Gesichtern zu verbinden – auch wenn Dennis zugibt, dass das nicht allen gleichermaßen (oder
überhaupt) leichtfällt. Dann ist es auch schon Zeit für die nächste Amtshandlung: Gemeinsames
Abendessen! Was die Vorstellungsrunde offengelassen hat, wird in den kleineren Kreisen der
Tischrunden lebhaft und überaus erfolgreich vertieft. Auch die Ausbilder haben sich an
verschiedene Tische verteilt – für ein Kennenlernen auf Augenhöhe, wie es heißt, aber es geht auch
das Gerücht, sie sammeln Informationen?
Direkt anschließend steht nach einer kurzen Vorstellung des allgemeinen Lehrgangsablaufes,
inklusive des mittlerweile klassischen Hinweises auf den dauerdefekten Aufzug, auch gleich die
erste Lehreinheit Unfallvermeidung im Hallenbad auf dem Plan – da die erste Lehreinheit des
nächsten Morgens im Hallenbad stattfinden wird. Wir stellen fest, dass einige Erinnerungen an
Baderegeln dem Zahn der Zeit widerstanden haben – und andere nicht, was unsere Ausbilder
eventuell geahnt haben könnten. Eine aus dem Thema erwachsende Diskussion über die
Aufsichtspflicht an Sprungbecken wird sogar am nächsten Tag noch fortgesetzt…
Die anschließende Restfreizeit wird für viele Gespräche kreuz und quer genutzt, und natürlich auch,
um die lokale Getränkeproduktion einer ersten Qualitätskontrolle zu unterziehen. So richtig alt wird
heute aber niemand: Schwimmbad um 7:00 in der Früh ist ein ganz passabler Motivator.
Sonnabend:
Der frühe Start in den Morgen, zumal ohne Kaffee und Frühstück, ist für einige gewohnt, für andere
nicht; und wer zu welcher Gruppe gehört, wird schnell offensichtlich. Wir schaffen es aber dennoch
alle, mindestens rechtzeitig das Bambados, das Bamberger Sport- und Freizeitbad, zu erreichen, wo
wir uns im beheizten Vorraum versammeln können – was bei einer Außentemperatur von 2 Grad
und Schlafmangel als lebensrettende Sofortmaßnahme durchgeht. Um 7 Uhr werden wir dann
eingelassen und können den Sprint an den Beckenrand antreten – selbstverständlich ohne zu
Laufen!
Nach einem kurzen Warmschwimmen, das nicht gegen die Uhrzeit und die kurze Nacht ankommt,
verteilen sich die Ausbilder und die Teilnehmer, aufgeteilt in drei Gruppen, um das riesige 50 m-
Becken. Eine der Gruppen geht sofort „Live“: Bea vom Verein „UniDive“ aus BaWü – eine der drei
Frauen dieses Kurses – hatte ihren heimischen TrC-Kurs krankheitsbedingt nicht abschließen können:
Es fehlte noch eine Lehrprobe; und die nachzuholen hat sie heute Gelegenheit. Bea
gewöhnt uns den Wasser-Nase-Reflex ab – und besteht damit ihren letzten Prüfung zum TrC
bravourös. Unser Glückwunsch! Leider reist sie gleich anschließen wieder ab – wir hätten sie gerne
dabehalten. Aber man sieht sich ja bekanntlich immer zweimal…
Alle Gruppen gleichermaßen widmeten sich dann weiter den Grundlagen der
Bewegungsausbildung, wobei der Schwerpunkt auf dem didaktischen Konzept liegt. Dazu wird
innerhalb jeder Gruppe, begleitet von je zwei Ausbildern, zuerst der Lernstoff strukturiert und dann
in wechselnder Besetzung vermittelt; auf diese Weise ist jeder mal Ausbilder, Helfer oder Schüler.
Die zwei Stunden Hallenzeit sind ruckzuck vorbei, und da unsere „Eintrittskarten“ nur 20 Minuten
Dusch- und Umkleidezeit gestatten, heißt es jetzt „Weile mit Eile“. Alle entkommen rechtzeitig dem
Bad, und wir steuern unser drittes Ziel in Bamberg an – das Wilhelm-Löhe-Seniorenheim der
Diakonie mit angegliederter Pflegeschule. Im Seniorenheim erwartet uns in einem kleinen
Nebensaal ein herzhaftes Frühstück, dem lebhaft zugesprochen wird; kein Wunder nach Früh- und
Wassersport! Anschließend ziehen wir uns in einen Seminarraum der Pflegeschule für die weiteren
Lehreinheiten des Tages zurück.
Die Themen des heutigen Tages sind Leistungsphysiologische Grundlagen (Anderl), Recht und
Haftung (Ralf), sowie Sport in verschiedenen Alters- und Zielgruppen (Klaus). Die Materialmenge
ist umfangreich, aber wir haben im Vorfeld das Skript bekommen und müssen daher nicht ständig
mitschreiben. Zusätzlich wurden abweichend von der Organisation in früheren Kursen die beiden
erstgenannten Themen in jeweils zwei Blöcke geteilt und abgewechselt, was der Konzentration
zugute kommt. Insbesondere Recht und Haftung sorgt für so manchen Aha-Effekt. Die rege
Mitarbeit und vielfältige Fragen knabbern immer wieder am Zeitrahmen – aber so macht Lernen
Spaß!
Bereits zwei LE nach dem Frühstück müssen wir den Theorieunterricht für die einstündige
Mittagspause unterbrechen, weil uns wiederum die Küche des Seniorenheims verpflegt, die ein
enges Zeitfenster hat. Mit dem geringen Abstand zum Frühstück kommt das Mittagessen für einige
etwas überraschend, aber natürlich lässt es sich niemand entgehen; heute gibt es eine für die kalte
Witterung genau passende wärmende Suppe mit Einlage, sowie Nachtisch.
Leicht verspätet machen wir uns nach der letzten LE wieder auf und kehren in den Frühstücksraum
unserer Unterkunft zurück, wo wir alsbald unser Abendessen auswählen und bestellen. Bis zum
Essen können die Teilnehmer die Zeit u.a. nutzen, um Christoph mit den Nachweisen all der
Teilnahmevoraussetzungen zu bombardieren, die jeder vorweisen muß.
Nach dem Abendessen wird bereits – auch das ist eine Neuerung – der Aufbau und das
Bewertungsschema der Lehrproben erläutert, und anschließend die verfügbaren Themen zur
Auswahl gestellt; zwei Themen für jeden, damit man noch etwas nachlegen kann, wenn es nicht
gleich auf Anhieb geklappt hat. – Lange Zeit macht das Blatt die Runde, ohne dass viel passiert –
aber kaum hat der erste Teilnehmer sich zwei Themen geschnappt, geht es Schlag auf Schlag…
Sonntag:
Der Abmarsch aus den Hotelzimmern wird diesmal davon erschwert, dass er zumindest für dieses
Wochenende endgültig ist, also muss alles Gepäck mit. Trotzdem – wenn man auch von
Gewöhnung noch nicht sprechen kann, und von Gewohnheit schon gar nicht – läuft der heutige
Antritt im Hallenbad noch etwas geschmeidiger als gestern. Könnte auch daran liegen, dass sich
jetzt alle auskennen? Auch heute wieder Warmschwimmen, dann erst mal wieder ‘raus aus dem
Wasser und abtrocknen, damit uns nicht kalt wird. Wiederum aufgeteilt in drei Gruppen und jeweils
mit einem Thema versehen – Beispiel: Stilgerechtes Abtauchen –, planen wir gemeinsam die
Lehrprobe und setzen sie dann im Wasser um. Damit nutzen wir auch erstmals die volle Wassertiefe
von 4 m aus…
Nach gut der Hälfte unserer Hallenzeit dann eine weitere Abweichung vom Ablauf früherer Kurse:
Wir bekommen bereits am ersten Wochenende die Gelegenheit, „versuchsweise“ unsere
Leistungsproben abzulegen – auf diese Weise können wir, falls wir etwas nicht schaffen, es auch bei
einem späteren Termin erneut probieren. So kennen anschließend alle den eigenen
Trainingszustand, und haben bis zum März auch noch Gelegenheit zur Steigerung.
500 m Schwimmen in maximal 10 Minuten, 50 m Streckentauchen und 1 Minute Zeittauchen
stehen auf dem Programm; das passt nicht mehr alles in die verbleibende Zeit – aber damit uns
wieder warm wird, fangen wir alle gemeinsam mit dem Schwimmen an, verteilt auf zwei Bahnen.
Die Ausbilder am Rand nehmen nicht nur die Zeit, sondern geben auch zwischendurch hilfreiche
Informationen, wie man in der Zeit liegt. Wie nicht anders erwartet, bleiben alle unterhalb der
Zeitgrenze, nur der Abstand variiert.
Die Teilnehmer der ersten Bahn – am Rand und daher besonders einfach zu überwachen –
beschließen, gleich mit dem Streckentauchen weiterzumachen; wie sich hinterher herausstellen
wird, mit durchwachsenem Erfolg. In der zweiten Bahn gesellt sich dagegen Eva (TL** Apnoe)
dazu und macht mit uns ein Eintauchen, um den Puls wieder zu normalisieren; und spart dabei auch
nicht mit guten Tipps, wie man Energie und Luft spart. Über der Erprobung geht uns allerdings die
Zeit aus, und erneut startet der Wettlauf gegen den Karenztimer. Darüber vergißt der ein- oder
andere auch mal etwas in den Duschen und dreht eine Ehrenrunde…
Schlauerweise nutzen wir jetzt den geringeren Parkdruck des Sonntags und ziehen alle Fahrzeuge
um das Seniorenheim zusammen, anstatt auf den Park&Ride-Parkplatz auszuweichen; damit sparen
wir etwas Zeit und den längeren Fußweg zum Heim. Dort erwartet uns auch heute wieder ein
Frühstücksbuffet, diesmal sogar mit Tee.
Klaus, der im Seminarraum anschließend den Theorieunterricht mit dem zweiten Teil seiner
Lehreinheit Sport in verschiedenen Alters- und Zielgruppen vom Sonnabend fortsetzt, teilt diesen
nochmals auf, um dem wichtigen Unterthema Sexualisierte Gewalt mehr Zeit und Aufmerksamkeit
widmen zu können. Viele Beispiele aus der Praxis machen uns nicht nur deutlich, worauf wir zu
achten haben werden, sondern auch, wo Fallen lauern.
Nach dem Mittagessen – Sonntagsbraten! – treffen wir uns abschließend wieder im Seminarraum
der Pflegeschule, wo Dennis mit unser aller Einverständnis Porträtfotos von uns anfertigt; daraus
soll dann ein Bilderbogen werden, anhand dessen wir unser Gedächtnis über die lange Zeit bis zum
nächsten Schulungstermin im Januar stützen können.
Anschließend unsere letzte Lehreinheit des Wochenendes: Referate – Aufbau und Bewertung.
Dennis stellt uns die Anforderungen an die auszuarbeitenden Referate vor, angefangen beim
zeitlichen Rahmen, über den strukturierten Aufbau, … bis schließlich auch zum Hinweis, dass eine
kreative Zeichensatzauswahl, animierte Bildchen und viele Farben einen Mangel an Inhalt nicht
aufwiegen. Schließlich werden auch bereits die verfügbaren Themen anhand einer Liste zum
Eintragen vorgestellt; bereits schlau vom Vorabend, geht das diesmal deutlich zügiger.
Damit ist unser erstes Kurswochenende so gut wie beendet; wir versammeln uns noch zu einem
Gruppenfoto, bevor wir dann die Heimreise antreten.
Friedrich Burgwedel und Matthias Becker